In Bayern hatte mir meine Klasse in einer "Klassengemeinschaftsstunde" mitgeteilt, wie unsympathisch sie mich finden. Das ganze war natürlich anonym. Anschließend hat meine Mutter gesagt, wie scheiße sie mich findet. Ich sei ja so egoistisch. Das hat sie dann vor der Verwandtschaft breitgetreten und meine Tante hat direkt mal weiter gemacht. Mein Vater stand immer auf der Seite meiner Mutter, egal ob bei ihrer schlechten Laune wegen ihrer Arbeitslosigkeit oder sonstigen Anschuldigungen. Warum ich dauerhaft schlechte Laune hatte? Weil ich mich enorm charakteristisch verbogen hatte um überhaupt in dieses Gymnasium und diese Umgebung zu passen. Dort war keiner lesbisch und keiner Gender non Konform. Alle Frauen verhielten sich nach dem Frauenklischee und ich passte nicht rein. Eine gute Freundin war weggezogen, die alles immer ironisch betitelte und so zeigte, dass sie ähnlich dachte wie ich. Meine Clique in der Schule war teilweise homophob. Im Ferienlager wurde ich dann von nem Jungen betatscht. Der wusste genau dass ich das nicht wollte und ich machte ein grosses Theater vor einer größeren Gruppe Jungs. Die meinten, ich solle mich nicht so anstellen und die Klappe halten. Der Typ machte das mit Absicht, weil er merkte dass ich anders bzw. lesbisch war und ich hatte nicht mit Unterstützung von anderen zu rechnen. - Ich hatte keiner Unterstützung durch Familie, keine Unterstützung durch Schule/Freunde und über meinen eigenen Körper hatte ich offenbar auch nicht das sagen. Das war dann der Moment, an dem ich Zwangsgedanken entwickelte. Ich wünschte irgendjemand hätte mich da rausgeholt. Stattdessen lebte ich da noch 2 Jahre. Später schmiss ich ein paar mal die Schule und lebte auf der Straße. Ich fühlte mich einfach verraten von meiner Umgebung und hatte super Schwierigkeiten vertrauen zu fassen und habe es teilweise immer noch. - Ich find euer Projekt super. Hoffentlich führt es zu mehr Dialog.

In Bavaria, my class had told me in a school lesson how unpleasant they found me. The whole thing was anonymous, of course. Afterwards, my mother told me how much she thought I sucked. She said I was so selfish. She then spread this around in front of the relatives and my aunt carried on. My father was always on my mother's side, no matter whether she was in a bad mood because of her unemployment or other reasons /accusations. Why I was permanently unhappy at the time? Because I had tried enormously to fit  into this grammar school and this environment. Nobody there was a lesbian and nobody was gender non conforming. All the women behaved according to the female stereotype and I didn't fit in. A good friend of mine had moved away, who always titled everything ironically, showing that she thought similarly to me. My clique at school was partly homophobic. In the summer camp I was then groped by a boy. He knew exactly that I did not want that and I made a big fuss in front of a larger group of boys. They told me not to make such a fuss and to shut up. The guy did it on purpose because he realized that I was different or a lesbian and I didn't have support from others. - I had no support from family, no support from school/friends and obviously I had no say about my own body. That was when I developed obsessive thoughts. I wish someone had pulled me out of this situation. Instead, I lived there for another 2 years. Later I dropped out of school a few times and lived on the street. I just felt betrayed by my environment and had super difficulties to trust and still have it partly. - I think your project is great. Hopefully it will lead to more dialogue.